Die Richtung stimmt!

Leitende Pflegekräfte in Krankenhäusern und Altenheimen haben das jüngst vom Bundestag verabschiedete Pflegestudiumstärkungsgesetz begrüßt.

Der Bundesverband Pflegemanagement hob in diesem Zusammenhang die erweiterten Kompetenzen für Pflegefachpersonen hervor. Bei diabetischer Stoffwechsellage, chronischen Wunden und Demenz sollen hochschulisch ausgebildete Pflegekräfte künftig eigenständig Patient*innen versorgen. Dies sei ein wichtiger Schritt hin zu einem Heilberufegesetz für Pflegefachpersonen.

Mit dem Gesetz der Ampel-Koalition soll die hochschulische Pflegeausbildung ausgeweitet und die Anerkennung ausländischer Abschlüsse in der Pflege erleichtert werden. Die Finanzierung des praktischen Teils der hochschulischen Ausbildung soll im Rahmen eines dualen Studiums vergütet werden. Bislang ist der Anteil von Pflegeakademiker*innen in der Versorgung in Deutschland äußerst gering.

Mehr Informationen unter Politik | Pflegemanagement: Schritt hin zum Heilberufegesetz ist getan | springerpflege.de

Masterstudiengang Intensive Care in Baden-Württemberg

Die Duale Hochschule Baden-Württemberg Center for Advanced Studies (DHBW CAS) hat in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum Ulm den Masterstudiengang Intensive Care entwickelt. Mit dem Studium soll das Niveau der Intensivpflegeausbildung in Deutschland weiter erhöht und Karrierepfade für angehende Fachpflegepersonen geschaffen werden. Der Studiengang soll zum Sommersemester 2024 an den Start gehen.

Mit dem Masterstudiengang Intensive Care will das DHBW CAS neue Wege gehen, um Pflegefachpersonen zu gewinnen. Ziel des Studiengangs ist es, die Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Akademisierung der Pflege auch auf den Intensivpflegebereich zu übertragen. Mit dem neuen Masterprogramm soll ein weiterer attraktiver Karriereweg für diejenigen geschaffen werden, die bereits einen Bachelorabschluss erworben haben und sich auf einem höheren wissenschaftlichen Niveau qualifizieren möchten. Auch sollen Studieninteressierte angesprochen werden, die bislang noch keine Berührungspunkte mit der Intensivpflege hatten. Nach dem Masterabschluss steht den Absolvent*innen auch eine Promotion offen.

Ein besonderer Erfolg für das Team um Prof. Beate Land, die wissenschaftliche Leiterin des Studiengangs, war die Zusage des Baden-Württembergischen Sozialministeriums, das die Gleichwertigkeit der Studieninhalte für den theoretischen Teil der Fachweiterbildung Intensivpflege bestätigt, d.h. der Studiengang deckt den theoretischen Teil der Fachweiterbildung Intensivpflege ab.

Mehr Informationen unter Masterstudiengang Intensive Care erfolgreich akkreditiert (dhbw.de)

Bayerns Gesundheitsminister stellt Experten-Gutachten gegen Fachkräftemangel in der Intensivpflege vor

Wie kann die Attraktivität des Pflegeberufs in der Intensivpflege erhöht werden und welche Lösungsansätze gibt es, um diese Pflegekräfte wirksam zu unterstützen? – Das hat ein aktuelles Gutachten von Professor Eckhard Nagel von der Universität Bayreuth untersucht.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek erläuterte: „Im Kern lassen sich die Empfehlungen des Gutachtens so zusammenfassen: Alle Beteiligten – vor allem Krankenhausträger und Führungskräfte – müssen gemeinsam alles daransetzen, den Arbeitsalltag für Pflegende zu verbessern und die Wertschätzung für Pflegende zu erhöhen. Dafür gibt es einige Ansatzpunkte. Ein Zusammenwirken dieser Maßnahmen ist wichtig, um die Versorgung nachhaltig zu stabilisieren und die Versorgung qualitativ für die Patient*innen zu verbessern. Der Staat kann durch Impulse, Rahmenbedingungen und Moderation unterstützen.“

Professor Nagel sagte dazu: „Die Ursachen für den Fachkräftemangel sind zwar vielfältig, lassen sich aber durch wissenschaftliche Analysen eindeutig identifizieren. Daraus haben wir Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Mittelpunkt steht die Wertschätzung für den Beruf, der für viele Pflegende eine Berufung darstellt. In unserer modernen Arbeitswelt muss es gelingen, die Arbeitsbedingungen den heutigen Erwartungen der Arbeitnehmer*innen anzupassen. Ein attraktiver Arbeitsplatz entsteht über eine umfassende Reform der Arbeitszeitregelungen, den strategischen Ausbau des sozialen Arbeitsumfeldes, eine leistungsgerechte Bezahlung oder die Etablierung einer patientenzugewandten Digitalisierung. Besondere Aufmerksamkeit sollten Maßnahmen erhalten, die die Selbstbestimmung im Arbeitsprozess, die Gemeinschaftsbildung und den Respekt im Arbeitsalltag spezifisch fördern.“

Mehr Informationen unter https://www.stmgp.bayern.de/presse/holetschek-will-intensivpflege-staerken-bayerns-gesundheitsminister-stellt-experten