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Gestalten Sie bewusst offene Türen durch die Einführung von betrieblichen Rahmenkonzepten für FSJ und BFD
Als Einsatzstelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) können Sie durch eine bewusste Gestaltung und Einführung von zielorientierten Rahmenkonzepten Ihren Teilnehmenden eine erste Identifizierung mit dem Pflegeberuf mit auf den Weg geben, das Interesse am Pflegeberuf stärken und vielleicht sogar den Beginn einer Pflegeausbildung oder eines Pflegestudiums anbahnen.
Auf dieser Website möchten wir Ihnen dazu Instrumente an die Hand geben.
Bei Fragen zu diesem Webauftritt wenden Sie sich:
zum pflegerischen Versorgungsbereich der Akutpflege an: Abteilung „Pflege“ des Gesundheitsreferats: pflege.gsr@muenchen.de
zum pflegerischen Versorgungsbereich der Langzeitpflege an: Abteilung „Altenhilfe und Pflege“ des Sozialreferats: langzeitpflege.soz@muenchen.de
Werkzeugkasten Konzeptbausteine

In diesem Werkzeugkoffer möchten wir Ihnen konkrete Konzeptbausteine an die Hand geben.
Diese können Sie zur konkreten Ausgestaltung eines betrieblichen Rahmenkonzeptes verwenden. In Gesprächen mit verschiedenen Unternehmen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, konnte diese Auswahl an Beispielen seit dem Sommer 2023 entstehen.
Wir empfehlen Ihnen, den Fokus auf die Zufriedenheit mit der Arbeitssituation insgesamt zu lenken durch:
- die Ermöglichung und Förderung wertschätzender Bindungen im Kolleg*innenkreis,
- eine intensive und kontinuierliche Betreuung durch Mentor*innen oder anderen stabilen und vertrauensvollen Ansprechpersonen,
- Kontakt mit den weiteren Beschäftigten und
- die Erfahrung von wertschätzender Führung durch Ihre verschiedenen Leitungsebenen
Ihre innerbetriebliche Onboarding-Stelle kann schon im Vorfeld zum gelingenden Start beitragen und unterstützen.
- Unterstützung zu den Genehmigungs- und Vertragsprozessen bei Rekrutierung aus dem Ausland
- bei der Visumserteilung im Kontakt mit der jeweils zuständigen Deutschen Botschaft
- bei der Aufenthaltsgenehmigung im Kontakt mit der Münchner Servicestelle für Zuwanderung und Einbürgerung (vormals: Ausländerbehörde München)
- beim Vertragsabschluss und der Koordination mit dem Träger des Freiwilligendienstjahres
- Klärung zum Rahmen des konkreten Freiwilligendiensteinsatzes und zur Einsatzstelle
- Ein Praktikumstag vor dem Vertragsabschluss dient dem Kennenlernen der Stelle und der Tätigkeiten. Üblicherweise ist dazu eine Praktikumsvereinbarung notwendig.
- Eine möglichst standardisierte Information über die direkte Einsatzstelle (z.B. Wohnbereich, Station) gibt Sicherheit zum konkreten Start und Ablauf.
- Eine Tätigkeitsbeschreibungen gemeinsam mit dem FSJ-Träger gehört zur grundsätzlichen Basis des Freiwilligendienstjahres.
- Frühzeitige Klärung und Information zur Wohnsituation
- Informationen zu den (kostenlosen) Wohnmöglichkeiten
- Rechtzeitige Absprache und Zuteilung der Wohnung oder des WG-Zimmers
- Vorbereitung und Zugänglichkeit durch Protokollierung und Schlüsselübergabe
- Frühzeitige Klärung der Betreuung innerhalb des Freiwilligenjahres
- Zuordnung einer*s Pat*in, z.B. direkt innerhalb des Wohnbereichs oder der Station
Schaffen Sie eine bewusste Willkommenskultur und weitere hilfreiche Unterstützung für Ankommen und Integration für alle FSJ- und BFD-Absolvent*innen sowohl aus dem In- als auch dem Ausland. Gestalten Sie gemeinsame Reflexionen zu den Erfahrungen und dem Ablauf des Jahres.
- Öffnung Ihrer Integrations- und Onboarding-Angebote
Weiten Sie Ihre bestehenden Angebote auf die Freiwilligendienstleistenden aus. Die Unternehmen der Langzeitpflege können unter diesem Link weitere passende Angebote zur Stärkung der Interkulturellen Öffnung der Fachstelle Interkulturelle Altenhilfe und Langzeitpflege auffinden.
- Angebot an kostenloser Sprachförderung
Sollten bei einem Teil Sprachdefizite und ein Bedarf an Sprachförderung bestehen, wird eine Einbettung in bereits bestehende Sprachkurse, idealerweise in der Arbeitszeit, empfohlen. Für ein (unternehmensinternes) Angebot zur Sprachförderung wenden Sie sich gerne an das FizE München (Sozialreferat).
- Klärung des Reflexionsprozesses innerhalb des Freiwilligenjahres
- Feedback-Gespräche mit den Leitungen und den pädagogischen Betreuer*innen
- Gespräche über mögliche Karrierewege in der Pflege
- Öffnung der Personal- und Organisationsentwicklung auch zum FSJ und BFD hin
- Einführung eines Einarbeitungskonzeptes für das FSJ und den BFD
- Vermitteln einer klaren Berufsrolle der Pflege durch gezielte Einführung in Pflegetätigkeiten und durch das weitgehende Vermeiden von pflegefremden und Hilfstätigkeiten innerhalb des Freiwilligenjahres
- gezielte Öffnung Ihres Fortbildungsangebots im sinnvollen Rahmen
- frühzeitige Hinführung zum bestehenden Münchner AsA flex-Angebot des Kolping-Bildungswerk Oberbayern und München e.V., so dass es bereits zum Ausbildungsstart genutzt werden kann
- Ermöglichung von Teilzeitmodellen für Freiwilligendienstjahre
- Verankerung einer Feedback-Kultur
- Verankerung gezielter Gespräche Ihres mittleren mit dem unteren Pflegemanagement über das Angebot von Karriereplänen für die einzelnen FSJ-/BFD-Teilnehmenden
- Gestalten Sie Ihre internen Bewerbungsprozesse für FSJ und BFD einfach und mit zügigen Abläufen
- Ermöglichung von innerbetrieblichen Benefits
Bringen Sie die Absolvent*innen des FSJ und BFD bewusst zusammen und schaffen Sie Begegnung durch gemeinsames Lernen.
- Gemeinsame Willkommensveranstaltung mit Ihren Azubis zum Ausbildungsbeginn
- Gemeinsame Praxisanleitungen oder pflegefachliche Workshops der Freiwilligendienstleistenden mit Ihren Azubis aller Pflegeausbildungen
- Öffnung bestehender Ausbildungsprojekte, wie z.B. Ausbildungs- und Schulstationen auch für die Freiwilligendienstleistenden
- gemeinsame und weiterführende Lernerfahrungen
- Trägerbezogenes zusätzliches Lernangebot (z.B. ein oder zwei Wochen) für die Teilnehmenden der Freiwilligendienste (siehe auch: Projekt „FSJ plus“ des IN VIA Diözesanverbandes Paderborn)
- Inhalte eines Lernangebotes: Vorbereitung auf und Stützung nach Belastungserlebnissen im Pflegekontext, Übung mit Alterssimulationsanzügen zur Erfahrung von altersbedingten, körperlichen Veränderungsprozessen und pflegefachlicher Input
- Falls vorhanden, bestehendes Simulationsangebot nutzen
Positive berufliche Vorbilder wecken Interesse und können eine erste Berufsidentifikation bewirken. Die berufliche Pflege hat viele attraktive Role Model zu bieten: z.B. Wundexpert*innen, Schmerzexpert*innen, Qualitätsmanager*innen, Praxisanleitungen, akademisch qualifizierte Pflegefachpersonen und Leitungen.
Eine vielfältige, interessante und authentische Berufsrollenerkundung z.B. in einem Workshop-Nachmittag oder durch Hospitationen kann das Kennenlernen der verschiedenen Vorbilder enthalten.
- Schnuppertage und Hospitationen in andere Fachabteilungen
Die Kliniken und Pflegeinrichtungen bieten vielfältige praktische Erfahrungen in den einzelnen Fachabteilungen und spezialisierten Wohnbereichen, wie z.B. gerontopsychiatrische, beschützende Bereiche, den OP, die Nothilfe oder die Kinderklinik. Die qualifizierten Praxisanleitenden können nach Neigung und Eignung den Freiwilligendienstleistenden Schnuppertage und Hospitationen in anderen internen Bereich ermöglichen und diese dabei vorher und nachher betreuen.
- Externe Schnuppertage und Hospitationen
Im Umfeld oder in Kooperation mit den Kliniken und Einrichtungen befinden sich oft weitere interessante Arbeitsfelder der beruflichen Pflege, wie z.B. SAPV (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung), stationäre Hospizeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen.
- Individuelle Möglichkeit eines internen Einsatzstellenwechsels in andere Fachabteilungen
Neben einzelnen Schnuppertagen können auch längerfristige Wechsel vertiefte und erweiterte Erfahrungen ermöglichen.
- Hospitation bei einer Berufsfachschule für Pflege / einer Hochschule
Die Einsatzstellen können Kooperationen mit Berufsfachschulen für Pflege und Hochschulen eingehen, um Besuche dieser Bildungsorte zu organisieren. Sinnvoll können gemeinsame Besuche der „Tage der Offenen Tür“ der Pflegeschulen oder der Münchner Pflegemesse sein.
Ideen hierzu können z. B. Unterrichtshospitationen, gemeinsame Workshops und Nutzung der SimLabs der Pflegeschulen für die Freiwilligendienstleistenden an theoretischen und fachpraktischen Unterrichten und Vorlesungen sein.
- Sich zum Versorgungsauftrag orientieren
In einem Einführungstag kann sich die Einrichtung insgesamt und ihre unterschiedlichen Arbeitsbereiche vorstellen. Möglichkeiten hierzu können Führungen oder die Vorstellung der Bereiche durch Azubis sein. - Sich zu zentralen Wertvorstellungen der Pflege orientieren
Vermitteln Sie Ihr Pflegeleitbild und Pflegekonzept (inkl. deren digitalen Hinterlegungsorte). So können Sie Ihr Pflegeverständnis bereits vermitteln und gleichzeitig eine gedankliche und inhaltliche Auseinandersetzung in die Wege leiten.
- Autonomie, Selbstbestimmungsrecht und Wertschätzung der Pflegeempfänger*innen
Vermitteln Sie die Wichtigkeit der Wahrung der Autonomie und des Selbstbestimmungsrechts der Patient*innen und Bewohner*innen in der Versorgung als Kernelemente der beruflichen Pflege. Die Freiwilligendienstleistenden erlangen dadurch ein Verständnis für tiefen Zugang zu Wertschätzung der zu Pflegenden.
- Infektionsschutzvorschriften und Hygienepläne anwenden
Das Erlernen der Händehygiene bereits zum Start des Freiwilligenjahres gibt Sicherheit. Die aktuell geltenden Infektionsschutzvorschriften und Hygienepläne können durch einen Workshop mit den jeweiligen Verantwortlichen kennen gelernt werden.
- Brandschutz und Evakuierungsregularien anwenden
Vermitteln Sie den notwendigen Brandschutz und die Evakuierungsregularien z. B. durch einen Workshop mit den jeweiligen Verantwortlichen. Die Kenntnis über die Standorte der Löschgeräte und der Rettungswege kann Leben retten.
- Verhalten in Notfallsituationen klären und besprechen
Eine Auseinandersetzung mit der eigenen Rolle für die Freiwilligendienstleistenden und den notwendigen Handlungen für plötzlich eintretende Notfallsituationen kann diese stärken und einer möglichen Überforderung vorbeugen. Sprechen Sie mit den Freiwilligendienstleistenden darüber, welche Rolle sie in Notfällen übernehmen können und wie sie aktiv mitwirken können.
- Intra- und interprofessionelle Teamarbeit kennenlernen
Durch ein gutes Kennenlernen des Teams und der unterschiedlichen Rollen und Aufgaben erfahren die Teilnehmenden früh Sicherheit.
- Arbeitsabläufe insgesamt und in unterschiedlichen Schichten nachvollziehen
Auch die Einschätzung zur Pflegearbeit, die sich über die gesamten 24 Stunden in den unterschiedlichen Schichten erstreckt, und die Aufgaben der unterschiedlich qualifizierten beruflich Pflegenden innerhalb der Gesamtarbeitsorganisation kann die Orientierung der Freiwilligendienstleistenden unterstützen.
- Pflegerische Übergabe und Pflegevisiten nachvollziehen
Die pflegerischen Übergaben sind wichtige Elemente in der Kommunikation zwischen den beruflich Pflegenden und adressieren zielorientiert Inhalte an die Kolleg*innen. Durch eine primär beobachtende Teilnahme und anschließende Reflexion mit Pflegefachpersonen dazu, können sich die Freiwilligendienstleistenden an erste eigene Beiträge heranwagen.
- Eigene Belastungen wahrnehmen und verbalisieren
Durch eine regelmäßige Reflexion zusammen mit entsprechenden Ansprechpartner*innen können die Freiwilligendienstleistenden lernen, ihre eigenen Belastungen achtsam zu erkennen und diese auszudrücken. Verankern Sie solche Reflexionselemente bewusst in der Einsatz- und Betreuungsstruktur.
- Eigene Gesundheitsförderung in die Pflegetätigkeiten und Abläufe integrieren
Durch Lernworkshops z. B. zu rückengerechtem Arbeiten und dem Umgang mit unterstützenden technischen Hilfsmitteln können von Beginn an die Kompetenzen und auch die Prävention von Beschwerden und Folgeschädigungen gefördert werden.
Die Durchführung von gemeinsamen Lerneinheiten mit den Auszubildenden z.B. des Orientierungseinsatzes bieten die Möglichkeit, Verständnis und kommunikativen Fähigkeiten zu stärken. Prüfen Sie dazu die folgenden Lerninhalte:
- Pflegedokumentation
- Kontaktaufnahme zu Patient*innen und Bewohner*innen und ihre Bedürfnisse und Wünsche erfragen
- Pflegerische Aufnahmegespräche und Pflegeanamnese kennenlernen
- Stimmungslagen und emotionales Erleben einschätzen und beschreiben
- Formen non-verbaler Interaktion und passendes Nähe-Verhalten
Geben Sie den Freiwilligendienstleistenden einen Einblick in verschiedene pflegerische Kompetenzen und verdeutlichen Sie die Wirksamkeit der Pflege, wie die Förderung der Gesundheit, die Erhaltung der Selbstständigkeit und die Steigerung des Wohlbefindens.
Die Durchführung von gemeinsamen Lerneinheiten mit den Auszubildenden bahnt erste pflegerische Fähigkeiten an.