Deutschland ist auf längere und intensivere Hitzeperioden nicht vorbereitet. Ein Bündnis aus Bundesärztekammer, Deutschem Pflegerat sowie Deutscher Allianz Klimawandel und Gesundheit hatte dies bereits am Hitzeaktionstag Mitte Juni erneut angemahnt und als überfällig bezeichnet. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant jetzt einen „Hitzegipfel“ mit Vertreter*innen aus Kommunen, Ärzteschaft, Pflege, Krankenkassen und Wissenschaft, um über einen nationalen Hitzeschutzplan und Hitzeaktionspläne der Gesundheitseinrichtungen zu beraten. Der Auftakt dazu fand gestern Nachmittag in Berlin statt. Aus dem Bundesgesundheitsministerium wurden erste Impulse dazu vorgelegt. In den nächsten Wochen sollen nun konkrete Maßnahmen und Vorgaben beraten werden, die anschließend auch teilweise in Gesetze fließen sollen.
Geplant sind „bundeseinheitliche Empfehlungen für Hitzeschutzpläne in Pflegeeinrichtungen und Pflegediensten“. Vorbild soll Frankreich mit seinem dreistufigen Warnsystem sein, das je nach Außentemperatur Maßnahmen staffelt. Das „könnte perspektivisch Grundlage für das Auslösen von Interventionskaskaden sein“, heißt es im Impulspapier.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitgliedern mehrerer Ministerien, soll sich gründen. Außerdem ist eine vom Ministerium geförderte Homepage der Ludwig- Maximilians-Universität München online gegangen. Dort erhalten Städte und Kommunen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen Tipps für Hitzeaktionspläne und Notfallpläne.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts starben 2022 4.500 Menschen in Deutschland einen Hitzetod.
Mehr Informationen unter Gesundheitsrisiko Hitze – Lauterbach startet „Hitzegipfel“ (bibliomed-pflege.de)