Bürgermeisterin Verena Dietl: „Ich möchte allen beruflich Pflegenden dafür danken, dass sie eine so herausragend wichtige Arbeit leisten. Die Landeshauptstadt München setzt ihren Kurs, die Pflege in München zu stärken, konsequent um. Um zügig weitere dringend notwendige Verbesserungen, Reformen und Projekte in der Pflege anzustoßen, wurde im April 2022 auf Münchner Ebene der Lenkungskreis Pflege gegründet, der regelmäßig unter meiner Leitung tagt und intensiv an Verbesserungen für die Beschäftigten arbeitet. Wir unterstützen bereits seit Jahren die Bereiche der Akut- und Langzeitpflege mit freiwilligen Leistungen und Zuschussprojekten von jährlich mehreren Millionen Euro. Im laufenden Jahr wurden und werden vielfältige Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Situation der Pflegeausbildungen, zu den Anerkennungsverfahren ausländischer Pflegekräfte sowie zur Unterstützung in den Bereichen Wohnen, Kinderbetreuung und Mobilität, ferner Berufsverbleib und Berufsrückkehr, ausgearbeitet. Die beiden Beteiligungsunternehmen der Landeshauptstadt, die München Klinik und die Münchenstift, schreiten hier vorbildhaft voran. Zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Attraktivität des Berufs wurden dort bereits umgesetzt, das kostenlose Deutschlandticket bei der MüK wird kommen und die IT-Ausstattung an der dortigen Pflegeschule deutlich modernisiert.“
Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek: „Der Pflegekräftemangel ist ohne Zweifel eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Diese Problematik betrifft uns alle, denn jeder Mensch kann jederzeit Krankenhauspatient*in oder pflegebedürftig werden und auf pflegerische Versorgung angewiesen sein. Die Qualität der Versorgung hängt ganz entscheidend davon ab, ob ausreichend und gut qualifiziertes Personal vorhanden ist. Unser Ziel ist deshalb, dass Pflegepersonen ihren Beruf im Rahmen einer ausreichenden Personalausstattung, also mit genügend Zeit und mit Freude, ausüben können.“
2023 schließen die ersten Auszubildenden die neue Pflegeausbildung als Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner ab. Durch die generalistische Ausbildung haben junge Menschen die Chance, beruflich in alle pflegerischen Versorgungsgebiete – zum Beispiel Krankenhaus oder Pflegedienst – unkompliziert zu wechseln. Auch können sie viel leichter im Ausland arbeiten. Dies alles steigert die Attraktivität des Pflegeberufs. Die Landeshauptstadt München fördert aktuell ein Projekt Schulsozialarbeit an einer Berufsfachschule für Pflege, damit die Auszubildenden eine sozialpädagogische Begleitung erhalten und Ausbildungsabbrüche vermieden werden.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Der Pflegeberuf muss die Anerkennung erfahren, die ihm gebührt. Seit letztem September ist die tarifliche Bezahlung für alle Anbieter*innen der Langzeitpflege, d.h. für die ambulanten Pflegedienste, Tagespflegen, Pflegeheime und Kurzzeitpflegeeinrichtungen, Pflicht. Dies stellt einen wichtigen Schritt in der Anerkennung und Verbesserung der Rahmenbedingungen der beruflich Pflegenden dar, wirkt sich jedoch deutlich auf die Kosten aus. Pflege muss bezahlbar bleiben und ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die alle angeht. Wir brauchen deshalb unbedingt eine vom Bund finanzierte Pflegevollversicherung – mindestens mit gedeckelter Eigenbeteiligung.“
Der Lenkungskreis Pflege verzahnt die stadtpolitische Arbeit der Rathausfraktionen und die Arbeit der Stadtverwaltung unter Beteiligung der Patientenorganisationen, des Seniorenbeirats und der beiden städtischen Gesellschaften Münchenstift und München Klinik zu Themen der beruflichen Pflege, z.B. Verbesserungen für die beruflich Pflegenden und erleichterte Zugänge zum Beruf.
Die Landeshauptstadt München hat bereits im Jahr 2021 eine Pflegekampagne gestartet. Deren Ziel ist es, mehr Nachwuchskräfte für die Pflegeausbildungen und das Pflegestudium sowie Pflegefachkräfte für München zu gewinnen. Unter www.pflege-in-muenchen.de werden Informationen zu verschiedenen Themenbereichen angeboten: von der Pflegeausbildung und dem Pflegestudium über die verschiedenen Berufsfelder in der Pflege bis hin zu Infos für Berufsrückkehrer*innen und ausländische Pflegekräfte. Es gibt zahlreiche Kontaktadressen und weiterführende Links. Auf den Social-Media-Kanälen www.instagram.com/stadtmuenchen.pflegekarriere und https://facebook.com/pflegeinmuenchen werden laufend Beiträge im Rahmen der Pflegekampagne veröffentlicht, ebenso auf den Kanälen des Gesundheitsreferates (https://instagram.com/gsr_muenchen, https://facebook.com/gsrmuenchen und https://twitter.com/gsr_muenchen). Sie bieten interessante Einblicke in den Arbeitsalltag von Pfleger*innen.
Am morgigen internationalen Tag der Pflegenden werden Videos von beruflich Pflegenden aus München und dem Münchner Umland auf den Social-Media-Kanälen der Pflegekampagne veröffentlicht. Sie sprechen dabei über ihre Sicht auf den Pflegeberuf, zum Beispiel, dass sie ihren Traumjob gefunden hätten, dass für sie die Arbeit jeden Tag eine Herausforderung sei, dass sie den Dienst am Menschen als etwas Besonderes empfänden – oder, dass es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zur Promotion gebe.
Jedes Jahr am 12. Mai findet der Internationale Tag der Pflegenden statt. Er erinnert an den Geburtstag von Florence Nightingale im Jahr 1820, die als Pionierin der modernen westlichen Krankenpflege gilt.