Die vorliegenden Pläne der Regierungskommission über eine Reformierung der Not- und Akutversorgung messen Pflegefachpersonen eine zentrale Rolle bei.
Insbesondere hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen verfügen laut dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) über die Kompetenz, den Versorgungsbedarf einzuschätzen und den Versorgungsprozess zu steuern.
Die Untersuchungen der Kommission zeigen, dass die aktuellen Probleme der Notfallversorgung auch aufgrund von Fehlversorgung in anderen Gesundheitsbereichen begründet seien. Notfall- und Akutversorgung seien deshalb sektoren- und professionsübergreifend zu denken inklusive der strukturellen Verankerung pflegerischer Kompetenzen.
So könnten z.B. Pflegefachpersonen mit Masterabschluss wie Advanced Practice Nurses und Community Health Nurses in Primärversorgungszentren Aufgaben übernehmen, die die Kommission für eine wohnortnahe pflegerische Notfallversorgung vorgeschlagen habe, – sobald dies im Heilberufe- und Leistungsrecht verankert sei.
Laut der DBfK-Bundesgeschäftsführerin Bernadette Klapper könnten so Gesundheitskioske in betroffenen Stadtteilen oder Primärversorgungszentren in ländlichen Gebieten, die interprofessionell arbeiten von Community Health Nurses geleitet werden. Diese Einrichtungen sind aus Sicht des DBfK von zentraler Bedeutung und sollten Priorität bei der Umsetzung erfahren.