Von der/vom Anfänger*in bis zum Profi
Die Ausbildung in der Pflege erfolgreich abgeschlossen und schon gleich Lust auf mehr? Oder vielleicht erstmal keine Lust auf weitere Theorie? Lieber praktische Erfahrungen sammeln am ersten Arbeitsplatz nach dem Examen? Alles offen, was du später einmal machen willst!
Viele Auszubildende wissen bereits am Ende der Ausbildung ganz genau, wo sie nach dem Examen arbeiten möchten und planen ihre weitere Zukunft dementsprechend. Durch die praktischen Ausbildungseinsätze lernst du die vielen verschiedenen Einsatzbereiche der Pflege in den Kliniken und in der stationären und ambulanten Langzeitpflege ganz gut kennen.
Durch die dreijährige Ausbildung bekommst du ein gutes Grundgerüst an Fachwissen, auf dessen Grundlage dir die Praxiserfahrung eine zusätzliche Sicherheit bringt. Das kann ein wunderbarer Anfang für eine richtig gute Karriere sein. Pflege und Medizin sind ständig im Fluss, Wissen muss aktualisiert und eingeübt werden, um den täglichen Herausforderungen gewachsen zu sein… Pflege ist ein anspruchsvoller, komplexer und verantwortungsvoller Beruf!
Fortbildungen
Fachexpert*innen
Qualifikationen in der Pädagogik oder im Management
Studiengänge auf Bachelor- oder Masterniveau
Du hast immer noch nicht genug und willst immer noch mehr lernen und vielleicht auch wissenschaftlich arbeiten? Dann gibt es zahlreiche Studiengänge in der Pflege, die es dir ermöglichen in verschiedenen Bereichen fundiertes Wissen zu erwerben und dies in der Praxis anzuwenden. Übrigens auch mit einer abgeschlossenen Pflegeausbildung und anschließender Berufserfahrung kannst du dich für ein Pflegestudium bewerben.
Bist du vielleicht schon Praxisanleiter*in und alle sagen du hast ein „gutes Händchen“ bei der Anleitung von Auszubildenden, dich reizt ein Studium der Pflegepädagogik und möchtest du vielleicht selbst an einer Berufsfachschule für Pflege unterrichten oder vielleicht Pflegestudierende in ihren Praxiseinsätzen begleiten?
Möchtest du vielleicht mehr über die wirtschaftliche Seite von Einrichtungen auf dem Gesundheitssektor wissen, gerne Mitarbeitende führen und entwickeln, Projekte einführen und steuernd bei Organisationsprozessen und -veränderungen mitwirken, dann ist vielleicht ein Studiengang im Pflege- oder Gesundheitsmanagement das Richtige für dich.
Wenn du in der direkten Pflege bleiben willst, dann bietet sich ein Masterstudium Advanced Nursing Practice (ANP) an: Speziell Fachkräfte mit Berufserfahrung können hier ein wissenschaftlich fundiertes und anwenderorientiertes Studium für pflegebezogene Tätigkeitsfelder absolvieren. Du kannst vertiefte Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten für die komplexe Pflegepraxis erwerben.
Oder du möchtest gerne mehr über pflegewissenschaftliche Erkenntnisse wissen und diese in deine tägliche Praxis einfließen lassen? Vielleicht möchtest du auch pflegerische Versorgungskonzepte für Patient*innen mit bestimmten Krankheitsbildern mitentwickeln und -gestalten und diese in die Tat umsetzen? Vielleicht ist dann ein Studium der Pflegewissenschaft das Richtige für dich?
Es gibt nach erfolgreichem Abschluss dieser Studiengänge vielfältige Arbeitsmöglichkeiten in den Kliniken, in den Pflegeeinrichtungen, in den Berufsfachschulen für Pflege, im öffentlichen Dienst, in Unternehmensberatungen und und und… bis hin zur Promotion und einer wissenschaftlichen Karriere an einer Hochschule oder Universität.
Größere Einrichtungen bieten häufig nach einem Studium den Absolvent*innen die Möglichkeit als Trainee in verschiedene Abteilungen „hineinzuschnuppern“ bevor ein endgültiger Arbeitsplatz festgelegt wird.
Wer übernimmt die Kosten?
Viele Arbeitgeber*innen unterstützen dich bei Fortbildungen, wenn deine Vorgesetzten der Fortbildung zustimmen. Häufig werden die Kosten übernommen, wenn deine Fortbildung im Zusammenhang mit deiner direkten Arbeit oder als Mitarbeiterqualifizierung für künftige Aufgaben als wichtig angesehen wird. Sprich mit deinen Vorgesetzten, häufig werden deine Fortbildungs- oder Weiterbildungswünsche auch im Rahmen von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen mit den direkten Vorgesetzten angesprochen, und es werden einzelne Fortbildungsmaßnahmen gezielt ausgesucht.
Bei einem Pflegestudium solltest du vorher abklären, ob du eine Unterstützung z.B. in Form einer Freistellung erhältst. Dies ist immer eine individuelle Vereinbarung zwischen dir und deiner/m Arbeitgeber*in.
Wie du siehst stehen dir in der Pflege viele Wege offen. Du kannst dich deinen Stärken entsprechend weiterbilden und deinen ganz eigenen Karriereweg in der Pflege finden. Wenn du bestimmte Weiterbildungen erfolgreich abgeschlossen hast, wird das häufig auch bei der Vergütung berücksichtigt und du kommst in eine höhere Vergütungsgruppe. Und – du bist nicht zuletzt – eine hochqualifizierte und hochbegehrte Pflegefachkraft, die gesucht wird auf dem Arbeitsmarkt!
Erfahrungsberichte
„„Ich habe eine wundervolle und wichtige Aufgabe: Als Referentin für Anerkennungsverfahren in der München Klinik Akademie begleite und unterstütze ich internationale Pflegekräfte im Anerkennungsverfahren. Ich selbst habe das Anerkennungsverfahren in der München Klinik Akademie abgeschlossen und weiß, wieviel Zeit und Kraft in das Verfahren investiert werden muss. Umso mehr freue ich mich über jede bestandene Anerkennungsprüfung.
Das Anerkennungsverfahren bedeutet nicht nur das Bestehen einer Prüfung. Hinter jeder Prüfung steht ein Mensch - mit einer eigenen Geschichte, Erfahrung und Kultur. Die Vielfalt der Erfahrungen und die internationale Expertise bereichert die Pflege in Deutschland.“
Emsada Bastah hat 2008 ihre Ausbildung zur Krankenschwester in Bosnien und Herzegowina abgeschlossen. Nach einem Germanistikstudium entschied sie sich 2018, nach Deutschland zu kommen. Das Anerkennungsverfahren hat sie 2019 erfolgreich abgeschlossen und absolviert nebenbei ein Bachelorstudium in Berufspädagogik für Gesundheits- und Pflegeberufe und ein Masterstudium in Berufspädagogik.
„Pflege braucht Vorbilder und Menschen, die zeigen, wie großartig, anspruchsvoll und abwechslungsreich der Pflegeberuf trotz aller Herausforderungen sein kann.
Für mich ist das Schöne an der Pflegepädagogik, dass man nicht nur theoretisch Wissen, Haltungen und Werte vermittelt, sondern durch Praxisbegleitungen immer noch in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen vor Ort ist und somit den Bezug zur Praxis nicht verliert.“
Stefanie Johnen hat 1993 die Ausbildung zur Krankenpflege begonnen. Nach ein paar Jahren in verschiedenen Bereichen der Pflege, absolvierte sie 2005 die Weiterbildung zur Lehrerin für Pflegeberufe. Seit 2009 arbeitet sie als Lehrerin für Pflege bei der GGSD München und ist dort seit 2017 stellvertretende Schulleitung.
„Meine Message: Mach was aus Deinem Leben und bringe Dich ein in die Gesellschaft. Mach eine Ausbildung oder ein Studium in der Pflege, ein Beruf, der krisensicher und sinnstiftend ist. Kaum ein Beruf bietet so viel Abwechslung. Ob im Krankenhaus, in der Langzeitpflege, im Bereich der Patientenberatung, in der Prävention und Gesundheitsförderung, als School Nurse und vielem mehr, überall können Pflegefachpersonen arbeiten. Als „Nurse“ gehört Ihr zu einer weltweiten, starken Community, die, ungeachtet der Herkunft, der Hautfarbe, der Weltanschauung und des Geschlechts, Menschen hilft und unterstützt, sich selbst zu pflegen und eine bessere Gesundheit und Lebensqualität zu erreichen. Proud to be a Nurse!“
Nach dem Abitur 1986 entschloss ich mich den zugeteilten Medizin-Studienplatz nicht anzunehmen und dafür eine Ausbildung als „Krankenschwester“ zu machen. Nachdem ich das Pflegemanagement-Studium in München abgeschlossen und weitere Erfahrung im Leitungsbereich gesammelt hatte, studierte ich an der Universität Halle-Wittenberg Gesundheits- und Pflegewissenschaft.
Schließlich promovierte ich noch zum Thema Lebensqualität in der Langzeitpflege. Parallel zum Studium habe ich immer gearbeitet und weitere Berufserfahrung u.a. als Pflegedienstleiterin, Sachverständige und Gutachterin gesammelt. Schließlich erhielt ich an der Hochschule München einen Ruf als Professorin, wo ich nun den neuen Bachelorstudiengang Pflege aufgebaut habe.
„Als stellvertretende Geschäftsführerin beim DBfK Südost e.V. habe ich eine Aufgabe, die mich sinnstiftend erfüllt und jeden Tag aufs Neue anspornt: Ich setze mich für eine bedarfsgerechte pflegerische Versorgung der Bevölkerung ein und ringe deshalb um bestmögliche Rahmenbedingungen für den Berufsstand und dessen Mitsprache im Gesundheitssystem.“
Stefanie Renner ist seit knapp 25 Jahren Pflegefachperson und hat lange in der Sucht und Psychiatrischen Pflege gearbeitet. Über ein Praktikum im Studium stieg sie in die berufliche Fort- und Weiterbildung für die Pflege ein, war lange Zeit Bildungsreferentin in der Bayerischen Pflegeakademie und beim DBfK Südost e.V., ehe sie dort 2017 stv. Geschäftsführerin wurde. Als Lobbyistin versteht sie sich vor allem als Netzwerkerin, Interessensvertreterin und Anwältin ihrer Profession.
„Nie war die Chance für eine echte Zeitwende in der Profession Pflege greifbarer als jetzt. Es liegt nun an uns, die Weichen für grundlegende Reformen zu stellen. Berufsverbände wie der DBfK nehmen hierbei eine zentrale Rolle ein: Nur wer die Akteur*innen in der Pflegepraxis, in der Lehre, im Management und in der Pflegewissenschaft versteht und ihre Bedarfe kennt, kann Motor und Vermittler*in für politische Entscheidungsprozesse sein. Nur wer den hohen Qualitätsanspruch der Basis verinnerlicht hat, wird nicht müde, ihn zu verteidigen und herzustellen.“
„Wir brauchen mehr Indianer und weniger Häuptlinge“. Diese Rückmeldung zur Bedeutung eines Pflegestudiums habe ich vor ein paar Jahren gehört. Dahinter steht die Fehlvorstellung, dass ein Pflegestudium immer zu einer Leitungsposition und zur Bettflucht führt. Heute gibt es aber eine große Vielzahl an Pflegestudiengängen, die meisten qualifizieren für die direkte Versorgung von Patient*innen und Bewohner*innen. Ein Pflegestudium ist daher keine „Bettflucht“, sondern eine Möglichkeit neues und erweitertes Wissen zu erwerben.“
Bernd Reuschenbach, hat 1991 die Ausbildung zum Krankenpfleger begonnen und nach dem Pflegeexamen einige Jahre in Krankenhäusern und Einrichtungen der Behindertenhilfe gearbeitet. Nach einem Psychologie- und Gerontologiestudium wurde er im Jahr 2009 Professor für Pflegewissenschaft an der Katholischen Stiftungshochschule. Er lehrt zu den Themen Pflegediagnostik, Versorgungssituation älterer Menschen und Gemeindepflege.
Mit den Studienmöglichkeiten eröffnen sich neue Karrierewege, für jede Pflegeperson, oft auch ohne Abitur. Vom Bachelor über den Doktor bis hin zur Professorin oder Professor. Auch als lehrende Person leistet man einen Beitrag für die Pflege, schafft neues Wissen, überprüft so manche liebgewonnenen Rituale und leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Patient*innen- und Bewohner*innenversorgung. Auch das ist „Pflege“.
„Pflege ist mehr als das, was häufig in der Öffentlichkeit gesehen wird: Pflege ist eine Profession die Menschen in einer außergewöhnlichen und oft beängstigten Lebenssituation zu unterstützen, natürlich in der Klinik aber auch im Umgang mit einer Krankheit und deren Folgen über den Krankenhausaufenthalt hinaus.“
Günter Milla hat 1977 die Ausbildung zur Krankenpflege begonnen und den Aufstieg ins TOP Management in der München Klinik geschafft. Beginnend als Pflegefachkraft auf einer Allgemeinstation und später Intensivstation wurde er zur Stationsleitung der Intensivstation für Infektionserkrankungen. Später durfte er Verantwortung als Pflegedienstleitung und Pflegedirektor übernehmen, bevor er 2011 Klinikleitung wurde. Seit 2018 ist er als Geschäftsbereichsleitung Pflege und Service für die pflegerische Entwicklung an der München Klinik mitverantwortlich. Zusätzlich war er über 10 Jahre als leitender Angestellter im Aufsichtsrat tätig.
„Auch in meiner jetzigen Funktion als Geschäftsbereichsleiter Pflege und Service ist es mir wichtig diese Verantwortung nicht aus den Augen zu verlieren und die Arbeit von Pflegefachkräften als wichtige und in vielen Bereichen eigenständige Säule in einem therapeutischen Team darzustellen.“
„Als Praxisanleiterin habe ich die Aufgabe, Schüler*innen während der praktischen Ausbildung zu begleiten und zu fördern. An der Weiterentwicklung der Auszubildenden teilzuhaben empfinde ich als vielseitige, interessante und anspruchsvolle Aufgabe.“
Maria, zentrale Praxisanleitung in der Schön Klinik München Harlaching.
Maria sieht für die Ausübung von professioneller Pflege eine hochwertige Ausbildung als obligatorisch an. Neben dem theoretischen Input vervollständigt die praktische Ausbildung den Kompetenzerwerb der Pflegeschüler*innen.
„Ich beschäftige mich täglich damit, wie es der/m Patient*in mit seiner Erkrankung geht. Nicht das Kranksein steht im Fokus, sondern die individuellen Ressourcen und Besonderheiten, die jeder Mensch mitbringt und die wir erhalten und fördern.“
Lisa, stellvertretende Stationsleitung in der Schön Klinik München Harlaching. Sie hat einen Pflegestudiengang mit dem Abschluss Bachelor of Science absolviert.
Lisa empfindet ihre tägliche Arbeit als abwechslungsreich und kreativ, da sie immer wieder neue Strategien entwickelt, um die Patient*innen in der jeweiligen Situation zu unterstützen.
„Seit 20 Jahren arbeite ich im OP der München Klinik Schwabing mit ihren 7 Fachbereichen: HNO, Kinderchirurgie, -Orthopädie, – Neurochirurgie, Gynäkologie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie. Viele Qualifikationen in den Fachbereichen der Pflege sind möglich. Zusätzlich können Weiterbildungen z.B. zur/m Praxisanleiter*in oder ein Studium mit Bachelor- Abschluss im Berufsleben absolviert werden. Das kann jeder erreichen, der für einen Pflegeberuf Interesse und den Willen dazu hat. Ohne gut qualifizierte Pflegekräfte wird das Gesundheitswesen und auch die Medizin nicht lange bestehen.“
Naim Gudaci absolvierte eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpfleger. Heute arbeitet er als OP-Pflegeleitung in der München Klinik Schwabing. Nach der OP-Fachweiterbildung erwarb er seine Qualifikation als Pflegeleitung. Zusätzlich hat er sich zum Qualitätsberater im Gesundheitswesen weiterbilden lassen.
Als Voraussetzung für seine Leitungsposition sieht er vor allem Teamfähigkeit, Organisationstalent, die Fähigkeiten zur Prozessführung und des Managements, des Anleitens sowie zur Mitarbeiterführung.